HSG unterliegt nach indiskutabler erster Hälfte

Hohenlimburg. Die Aussichten auf ein weiteres Verbandsligajahr werden für die Handballer der HSG Hohenlimburg immer geringer. Sie konnten von der Dortmunder Vorlage eines Kantersieges über den Drittletzten aus Herne nicht profitieren und kassierten beim SV Westerholt mit 28:34 (10:19) die elfte Niederlage hintereinander, bleiben auf dem letzten Platz und sind abgestiegen, wenn Herne nächste Woche gegen Westerholt gewinnt.

HSG-Coach Sascha Simec musste ja ohne die verletzten Leistungsträger Felix Bauer, Max Heinemann und Routinier Patrick Arlt verzichten, hatte also gerade im Rückraum kaum Wechselmöglichkeiten. Der Tabellenvierte hingegen war optimal besetzt und startete furios, so dass Simec schon nach sieben Minuten und einem 0:4-Rückstand erstmals die Reißleine in Form einer Auszeit zog.
Nur kurze Besserung

Es lief aber nur kurzzeitig besser, denn nach dem 6:4 durch einen verwandelten Strafwurf von Marc Geisler gab es eine neunminütige Durststrecke, die Westerholt zum 13:4 nutzte und sogar auf 19:8 (28.) davonzog. „Unser Abwehr war quasi nicht vorhanden, wir haben uns viel zu leicht aushebeln lassen“, kommentierte Simec, dem insbesondere das Zweikampfverhalten der allerdings auch angeschlagenen Roman Köck und Niklas Strohhammer missfiel.
Zur Pause lagen die Gäste schon hoffnungslos mit 10:19 hinten, gab es zudem ein echtes Donnerwetter in der Kabine. „So laut bin ich noch nie geworden. Hier zu verlieren, ist ja keine Schande, aber wir sind es uns und vor allem den vielen mitgereisten Fans schuldig, kämpferisch alles zu geben“, erklärte Simec. Sein Team kam mit einem Viererpack zum 12:19 etwas näher, doch dann häuften sich wieder ungenaue Zuspiele oder Abschlüsse und nachlässige Deckungsarbeit, eilte Westerholt unter anderem durch drei Treffer in doppelter Unterzahl auf 27:16 (44.) davon.

Aufholjagd

Offenbar befreit vom Erfolgsdruck, zeigten die Hohenlimburger ihr Hinrundengesicht und nutzten endlich ihre Chancen besser. Die Brüder Philipp und Bogdan Wittke wirbelten jetzt wie zu besten Oberliga-Zeiten in Menden. Ärgerlicherweise wurde die Aufholjagd nach dem 21:27 mit einem von Co-Trainer Faruk Brahimi ausgelassenen Strafwurf und der dritten Zeitstrafe für Bogdan Wittke (50.) gestoppt. Trotzdem knickte die HSG nicht ein, sondern wirkte frischer und verkürzte, obwohl inzwischen der vierte Siebenmeter ausgelassen wurde, bis auf 32:28 (59.), ehe Westerholt die Schlusspunkte setzte.
„Was die Jungs in der letzten Viertelstunde geleistet haben, war vorzüglich, zeigt aber auch, was möglich gewesen wäre, wenn wir nicht eine so indiskutable erste Hälfte geboten hätten. Mein besonderer Dank geht an unsere Fans. Dass in unserer Situation fast 80 Leute mitkommen und eine Riesenstimmung machen, ist sensationell. In puncto Publikumsunterstützung sind wir jedenfalls Spitzenreiter“, resümierte Simec.