„Wir wollen einfach Spaß am Handball haben“

Hohenlimburg. Der Aufstieg war schon in der vergangenen Saison drin. Damals schaffte aber der HTV Sundwig/Westig die Meisterschaft in der Handball-Landesliga der Damen und spielt nun in der Verbandsliga. Die Hohenlimburgerinnen mussten sich nach einer guten Saison mit dem zweiten Platz begnügen. 34:10 Zähler hatte das Team von Trainer Rolf Funke am Ende auf dem Konto.

Die aktuelle Saison hätte nun besser nicht starten können. Die Hohenlimburgerinnen haben mit 10:0 Punkten den Platz an der Sonne inne. Sicherlich zunächst eine Momentaufnahme, doch bewies das Funke-Team bereits Kampfgeist und Siegeswillen, als es am Wochenende den Rivalen aus Lüdenscheid mit 32:31 bezwang. Zuvor wurde Verfolger Soest bereits deutlich besiegt. Die HSG-Damen haben einen Lauf.

Im Interview mit dieser Zeitung zieht Rolf Funke Zwischenbilanz. 

Herr Funke, 10:0 Punkte aus den ersten fünf Spielen. Sind Sie rundum zufrieden mit dem Saisonstart?

Rolf Funke: Wir haben noch kein Spiel verloren. Sicherlich war das ein Start nach Maß. Wir haben die maximale Punktzahl geholt. Aber wir können unser Spiel noch verbessern. Wir müssen konstanter werden. Wir haben es bisher nicht geschafft, zweimal hintereinander den gleichen Innenblock aufzubieten. Aber so langsam kommen die Spielerinnen aus dem Urlaub und den Verletzungspausen zurück. 

Was läuft in dieser Saison besser als im Vorjahr? 

Damals hatten Sie nach fünf Spielen 6:4 Punkte auf dem Konto. Wir haben es geschafft, in den letzten Jahren eine Entwicklung in Gang zu bringen. Und wir haben gemerkt, dass wir ohne Aufwand keinen Ertrag haben, dass wir investieren müssen. Wir spielen gut nach vorne. Unser Paradestück ist aber die Defensive, auch wenn das zuletzt gegen Lüdenscheid nicht so geklappt hat. 

Bei so einem fulminanten Saisonauftakt heißt das Ziel sicherlich Aufstieg, oder? 

Nein, der Aufstieg ist nicht das Ziel. Das haben wir so nie formuliert. Unser Ziel ist es, weiterhin junge Spielerinnen zu integrieren und an einen anderen Handball heranzuführen. Was letztlich herausspringt ist dabei zweitrangig – ob nun Platz eins oder zwei. Wenn wir aber am Ende ganz oben stehen sollten, dann nehmen wir das gerne mit. Dann zeigt uns das, dass wir in der Entwicklung ein Stück weiter sind. Wir wollen einfach Spaß am Handball haben und bekommen dabei keinen Druck vom Vorstand. 

Derzeit stehen Sie an der Spitze. Welche Teams gehören noch zum Favoritenkreis für die Meisterschaft? 

Das sehe ich ähnlich wie im letzten Jahr. Sundwig/Westig hat die ganze Saison über konstant gespielt und ist daher auch verdient in die Verbandsliga aufgestiegen. Ich sehe in dieser Saison Gevelsberg und Soest als harte Konkurrenten, auch wenn wir gegen Soest schon deutlich gewonnen haben. 

Wie sieht die personelle Lage aus? 

Hat es Veränderungen gegeben? Tina Lux hat es bekanntlich nach Düsseldorf gezogen. Darüber hinaus sind wir weitestgehend so zusammengeblieben. Das ist vielleicht auch unser großer Vorteil. 

Wird es noch personelle Veränderungen geben?

In der zweiten Mannschaft werden junge Spielerinnen herangeführt, die noch nicht soweit sind, aber vielleicht im Laufe der Saison zu uns stoßen werden. Natalie Funke-Kamann und Jennifer Tille haben in dieser Saison noch kein Spiel bestritten. Wenn die demnächst dabei sind, bringt uns das deutlich nach vorn. 

Mit Wetter und Bommern stehen nun zwei vermeintlich einfache Gegner an… 

Ich warne eindringlich davor, die beiden Mannschaften zu unterschätzen. Wir haben am Wochenende in letzter Sekunde gegen Lüdenscheid gewonnen. Nina Hillebrecht hat den Siegtreffer erzielt. Lüdenscheid war Letzter, wir waren Erster. Außerdem spielen wir in Bommern. Dort haben wir es nie einfach. Welche Mannschaften werden es in dieser Saison denn schwer haben? Ich rechne damit, dass es die beiden Aufsteiger Villigst-Ergste und Netphen schwer haben werden. Im erweiterten Kreis vielleicht noch Wetter. Lüdenscheid wird sich aber steigern und dort unten wieder rauskommen.