Geselligkeit und Zusammenhalt sehr wichtig

Hohenlimburg. Noch nie in ihrer Geschichte haben die Handballer der HSG Hohenlimburg einen derart tiefen Schnitt beim Personal machen müssen als vor der Saison 17/18. Trotzdem unterm Strich solider Landesliga-Bilanz wusste der sportliche Leiter Alex Filippelli schon im Winter, dass enorm viel Arbeit auf ihn zukommen würde, um überhaupt einen konkurrenzfähigen Kader auf die Beine zu stellen.

Absolut bodenständig

Letztlich gelang es ihm vier Neuzugänge zu verpflichten, nämlich Keeper Marco Fritzsche, auf den wir an anderer Stelle näher eingehen wollen, und drei Feldspieler. Zwei von ihnen, nämlich Cederik Truss und Nikolas Tsolakis, darf man als absolut bodenständig bezeichnen, während Anour Fritzenwanker in jungen Jahren schon für ein halbes Dutzend Vereine aktiv war.

Die Handball-Laufbahn von Cederik Truss lässt sich mit einem Satz beschreiben, denn der 27-jährige IT-Vertriebler hat ausschließlich für den TuS 03 Hagen gespielt – und wäre sicher auch dort geblieben, wenn der Verein nicht aufgelöst worden wäre. „Für mich ist die Geselligkeit und der Zusammenhalt in einem Team genau so wichtig wie der sportliche Erfolg. Und weil ich mich in Hagen immer wohl gefühlt habe, kam mir ein Vereinswechsel gar nicht in den Sinn“, erklärt der 1,85 m große Allrounder mit Spielmacher-Qualitäten seine Haltung.

Und warum ausgerechnet die HSG: „Man schaut sich ja in der Nachbarschaft um. Und in Hohenlimburg geht es ähnlich familiär zu, kann man sich rasch wohlfühlen. Außerdem kenne ich ja schon einige künftige Mitspieler und bin überzeugt, viel Spaß zu haben“, deutet Truss an, dass keineswegs nur die Chance, erstmals um Landesliga-Punkte zu spielen, den Ausschlag für seinen Einstieg in der Rundturnhalle gegeben hat.

Vielseitig einsetzbar

Dass er mit HSG-Spielerin Jennifer Tille liiert ist, war ein weiterer Aspekt. Filippelli hält große Stücke auf ihn: „Cederik kann bei uns im Aufbau, aber auch am Kreis spielen. Und er hat in Hagen gelernt, Verantwortung zu tragen, war dort nicht von ungefähr der erfolgreichste Torschütze.“

Ebenfalls von einem Bezirksliga-Verein, nämlich der TV Hasperbach, kommt der 1,86 m große Nikolas Tsolakis. Ausgebildet beim TuS Volmetal, wo er sogar in der B-Jugend-Oberliga Stammspieler war, hat der inzwischen in Hohenlimburg wohnende und als Polizeibeamter arbeitende Linkshänder wegen seiner beruflichen Ausbildung die Handball-Karriere ein wenig ins zweite Glied rücken lassen. Jetzt aber, mit knapp 25 Jahren, möchte er den nächsten Schritt machen, nachdem er beim TVH zwei Aufstiege mitgemacht und im Vorjahr deutlich über 200 Treffer beigesteuert hat.

„In Hohenlimburg stimmt das Drumherum, hier kann man sich rasch wohl fühlen. Außerdem habe ich hier aufgrund des kleinen Kaders die Chance auf hohe Spielanteile“, möchte der für den rechten Flügel oder die halbrechte Position vorgesehene Tsolakis seine ganze Kraft einsetzen, um das Hohenlimburger Saisonziel „sicherer Mittelfeldplatz“ zu verwirklichen. „Ich gebe immer 100 Prozent und werde versuchen, meine Nebenleute mitzureißen. Ich meine, wir können, wenn wir von Verletzungspech verschont bleiben, sogar im oberen Drittel mitmischen“, setzt sich der Neu-Hohenlimburger hohe Ziele.

Magdeburger Internat

Der in Essen geborene und in Dortmund wohnende Kreisläufer Anour Fritzenwanker war bislang ein „Wandervogel“, der schon in Jugendjahren ständig den Verein wechselte und unter anderem in einem Magdeburger Internat ausgebildet wurde. Auch im Seniorenbereich suchte er ständig neue Herausforderungen, spielte für die SG Ratingen und den OSC Dortmund, ehe er im Vorjahr zum Verbandsliga-Neuling FC Schalke ging und dort um ein Haar den Durchmarsch in die Oberliga geschafft hätte.

An Kreis gewechselt

Der 22-Jährige hat mit 2,01 m eigentlich die ideale Größe für einen Rückraumshooter. „Dazu fehlt mir aber die Sprungkraft und Dynamik“, gibt Fritzenwanker unumwunden. Deshalb wechselte er an den Kreis, wurde aber zuletzt meist nur in der Abwehr eingesetzt und freut sich jetzt darauf, auch mal wieder einen Ball in die Hand nehmen zu können. Sein Kontakt zur HSG entstand durch den neuen Trainer Sascha Maystrenko, dessen Sohn Nikita ja beim OSC Teamkollege war. Fritzenwanker befindet sich in der finalen Ausbildung zum Logistikkaufmann mit der Zielsetzung, im Personaldienst zu arbeiten. Die Landesliga Sauerland ist für ihn ein völliges Neuland, aber er kann sich durchaus vorstellen, hier heimisch zu werden: „Die Liga ist interessant, hier gibt es auch viel mehr Zuschauer als im Ruhrgebiet.“