Der neue Mann im Tor der HSG-Handballer

Hohenlimburg. Grundsätzlich ist der Vorstand der HSG Hohenlimburg bemüht, seinen Kader weiter zu verjüngen und bei der notwendigen Neuformation gleichzeitig die Basis für eine langfristig zusammenspielende Mannschaft zu schaffen. Was die durch den Weggang von Keeper Daniel Pavlakovik notwendige Position des Torhüterpartners von René Kind anbelangt, hat der Sportliche Leiter Alex Filippelli allerdings eine Ausnahme gemacht. Der Iserlohner Marco Fritzsche von Ligenrivalen RE Schwelm wurde nämlich am gestrigen Dienstag 37 Jahre alt.

Oberliga-Erfahrung mit „Matze“ Kohl

„Eigentlich wollte ich meine Laufbahn längst beenden“, gesteht Fritzsche. Spätestens mit der Geburt seines Sohnes schien seine Karriere, die beim VfK Iserlohn begann und seinen Höhepunkt in Menden-Lendringsen hatte, als er neben „Matze“ Kohl zu Verbands- und Oberliga-Einsätzen kam, abgeschlossen. Doch als in Schwelm die Not zwischen den Pfosten groß war, ließ er sich zum Weitermachen überreden. „Ich hatte dort eine tolle Zeit, aber allmählich wurde mir die lange Anfahrt zum Ärgernis, Und als dann die HSG erneut bei mir anklopfte, habe ich zugesagt, zumal Schwelm inzwischen zwei Eigengewächse zwischen den Pfosten hat“, schildert der Industrielackierer, warum er im sportlichen Spätherbst die Rundturnhalle zu seiner Handball-Heimat macht. Schon die ersten Testspiele zeigten, aus welch hartem Holz Fritzsche geschnitzt ist. selbst bei härtesten Würfen aus kurzer Distanz zuckt er keinen Millimeter zurück, lässt die Würfe wie von einer Betonwand abprallen. Die jüngste Daumenverletzung, die er sich beim Blitzturnier in Hohenlimburg zuzog, hat er ohne große Regung hingenommen und stand beim Marcel Blasberg Gedächtnis-Turnier des TuS Volmetal bereits wieder seinen Mann. „Ich bin kein Flieger, sondern versuche, meine Ecke dicht zu machen“, legt Fritzsche großen Wert auf eine optimale Zusammenarbeit mit seinen Vorderleuten: „Je besser die Deckungsarbeit, desto eher kann ich glänzen.“ Und was verspricht er sich sportlich für die kommende Saison? „Ich denke, wir werden von vielen Konkurrenten unterschätzt. Ich sehe Potenzial für einen Platz im gesicherten Mittelfeld, vielleicht sogar , wenn wir kein Verletzungspech haben, unter den ersten Fünf.“

Trainer und Spieler schätzen sich

Dabei hält er große Stücke auf den neuen HSG-Trainer Sascha Maystrenko: „Wir werden enorm hart gefordert, aber das wird sich positiv auf unsere Fitness und Kondition auswirken. Und spieltaktisch hat er als ehemaliger Spielmacher der russischen Nationalmannschaft ohnehin alles drauf.“

Und auch Maystrenko weiß, was er an seiner Neuerwerbung hat. „Marco ist immer motiviert, er ist ein Kämpfer, der immer spielen und gewinnen will. Zudem bringt er viel Erfahrung mit, die uns gut tun wird“, beschreibt er den Neuzugang vom Ligakonkurrenten und letztjährigen Tabellennachbarn.