Verbandsliga-Aufsteiger trumpft beim eigenen Turnier auf

Hohenlimburg. Die Handball-Frauen der HSG Hohenlimburg befinden sich im Gegensatz zum Herrenteam bereits in einer prächtigen Frühform. Obwohl wegen des Junggesellenabschiedes von Norma Bauer, die nach kurzfristig Mallorca „entführt“ worden war, etliche Stammspielerinnen fehlten, trumpfte der Verbandsliga-Aufsteiger beim eigenen Bernie-Großmann-Turnier groß auf und eroberte mit drei Siegen (Spielzeit zwei Mal 20 Minuten) den ersten Platz.

Da neben Bauer auch Scheibe-Jochheim, Geitebrügge, A. und J. Schneider fehlten, musste Trainer Mike Ruppenstein zwangsläufig auf Spielerinnen der Reserve zurückgreifen. Immerhin stand ihm aber eine erfahrene Rückraumachse zur Verfügung, sorgten die Neuzugänge Nadine Kling und Ann-Cathrin Kamann für strukturelles Aufbauspiel und schafften es immer wieder, die sprung- und wurfgewaltige Nina Hillebrecht in günstige Position zu bringen.

Glanzparaden von Lisa Witte

Im Auftaktmatch gegen den letztjährigen Ligenkontrahenten Soester TV tat sich die HSG noch recht schwer, kombinierte zu langsam und kassierte etliche Konter. Dank Hillebrecht und der neuen Kreisläuferin Lena Becker, die bis zur Pause neun Treffer erzielten, wurde aus dem 5:6 ein 12:10. Es blieb jedoch spannend, denn selbst drei Glanzparaden in Serie von Lisa Witte, die zum 17:14 verhalfen, waren aufgrund der Defensivprobleme kein ausreichendes Polster. Erst als Jessica Menze und Nadine Krüger per Gegenstoß auf 23:19 erhöhten, war der Pflichtsieg perfekt.

Gegen den Nachbarn Halden-Herbeck stand also schon die Vorentscheidung für den Turniererfolg an. Die Anfangsphase verlief keineswegs nach Wunsch, denn aus dem 3:3 wurde ein 3:7, weil insbesondere die ja erstliga-erfahrene Kamann, die sich erst an ein harzfreies Spielgerät gewöhnen muss, das Wurfpech gepachtet zu haben schien, bei einem Siebenmeter beide Innenpfosten traf. Zwei Unterzahltreffer von Hillebrecht und ein Gegenstoßsolo von Krüger brachten die HSG aber wieder in die Spur. Die taktischen Maßnahmen von Ruppenstein in der Halbzeitpause zeigten Wirkung, denn plötzlich fanden Messarius, Moll und Ex-Nationalspielerin Richter, die sich deutlich zurückhielt, keine Mittel mehr, um gegen die nun sehr kompakte HSG-Deckung freie Würf zu kreieren

Nach zweistündiger Pause stand das letzte Match gegen den TuS Wermelskirchen an. Es dauerte eine Weile, bis die HSG-Frauen auf Betriebstemperatur kamen. Nach 1:4-Rückstand übernahm Kamann die Initiative und sorgten mit stolzen sieben Toren binnen 15 Minuten dafür, dass ihr Team mit knapper Halbzeitführung in die Kabine gehen konnte. Der zweite Abschnitt stand ganz im Zeichen von Hillebrecht, die nach Kamanns vergebenem Strafwurf fortan auch die Siebenmeter ausführte, dazu noch dreimal aus dem Rückraum unwiderstehlich abzog und standesgemäß auch den letzten Treffer zum 21:19 erzielte.

Trainer Ruppenstein war äußerst zufrieden und kommentierte: „Die Mädels haben das prima gemacht. Mir hat vor allem gefallen, dass sie spielerische Lösungen gefunden haben.“ Ausruhen auf den Turniersieg können sich die Hohenlimburgerinnen allerdings nicht. Die Einspielphase wird nämlich schon am morgigen Mittwoch (19.30 Uhr), dann auch wieder mit den „Mallorca-Flüchtlingen“, mit einem Match beim klassentieferen Lüner SV fortgesetzt, ehe dann zwei ganz dicke Oberliga-Brocken (Freitag in Königsborn, tags darauf dann in Eslohe gegen Arnsberg) warten.

HSG: L. Witte, Krippels; Hillebrecht (22/2), Kamann (13/8), Becker (10), Krüger (5), Kling (3), A. Witte (3), Menze (2), Buchholz (2), L. Bornemann (1), Herbel (1), Lenze, M. Bornemann.

Endstand: 1.Hohenlimburg 62:54, (6); 2. Halden-Herbeck 57:50 (4); 3.Wermelskirchen 56:58 (2); 4. Soester TV 58:71 (0).