Die Minitruppe mit dem Maxiherz
Hohenlimburg. Was für eine Willensleistung: Die müssen die Handball-Damen der HSG Hohenlimburg im Vier-Punkte-Spiel um den Verbandsliga-Verbleib, inklusive der gesundheitlich angeschlagenen Sarah Klonek („Ich hätte eigentlich gar nicht spielen dürfen“) mit gerade mal einer nur kurz eingesetzten Auswechselkraft (Jennifer Tille) ausgekommen, gehabt haben. Sie schafften es tatsächlich, den PSV Recklinghausen II mit 20:13 (9:7) zu besiegen. „Unfassbar, was die Mädels kämpferisch geleistet haben. Weil es defensiv so gut lief, habe ich nach der Pause gar nicht mehr gewechselt“, war Interimstrainer Timo Handwerker voll des Lobes für seine Minitruppe mit dem Maxiherz.
Grandios aufgelegte Lisa Witte
Im Brennpunkt der Glückwünsche, gerade wegen des Schwerter Auswärtssieges beim kommenden HSG-Gastgeber Borussia Dortmund III, stand Torfrau Lisa Witte, die mit einer grandiosen Quote (18 Paraden) den PSV-Angreiferinnen den Schneid abkaufte. Da wollte ihre Schwester Annika nicht nachstehen. Sie sprintete bei jeder Gelegenheit zum Konter nach vorne und war, obwohl so manche klare Gelegenheit ungenutzt blieb, neben Kreisläuferin Lena Becker die wertvollste Option im Angriff.
Recklinghausen baute auf seinen breiteren Kader und agierte mit einer 4:2-Abwehr, kam aber offensiv zunächst überhaupt nicht zurecht. Lisa Witte hatte schon vier Bälle inklusive eines Siebenmeters abgewehrt, ehe der Tabellennachbar zum 4:1 (9.) erstmals jubeln durfte. Die HSG tat sich ihrerseits schwer, freie Wurfchancen aus dem aufgebauten Angriff zu kreieren. Sie zog zwar trotz zwei ungenutzter Überzahlphasen auf 8:3 (22.) davon, aber in der Endphase von Halbzeit eins wurde der Gast sicherer, ging nach dem 7:9 mit gutem Gefühl in den zweiten Abschnitt und kam auf 9:10 heran.
Zwei Punkte Vorsprung
Die Hohenlimburgerinnen ließen sich davon aber nicht irritieren. Sie befolgten konsequent Handwerkers Anweisungen („breit machen“) und verdichteten ihren Abwehrverbund derart, dass den Gästen kaum noch etwas einfiel. 15 Minuten lang konnte Witte ihren Kasten sauber halten und sich über einige schön herausgespielte Treffer ihrer immer selbstbewusster agierenden Vorderleute freuen. Als Becker das 17:11 (53.) erzielte, konnte tief durchgeatmet werden. Zwei Punkte Vorsprung plus direkter Vergleich gegenüber den Veststädterinnen sind eine gute Basis für die letzten fünf Spiele.
HSG: L. Witte; A. Witte (7), Becker (7/1), Rabe (2), Voss (2), Klonek (2/2), Tille, Scheibe-Jochheim.