Filippelli: „Sind noch keine echte Mannschaft“

Handball-Landesliga HSG Hohenlimburg muss vor Derby Rückschlag verdauen. Bogdan Wittke verletzt

Von Bernd GroßmannHohenlimburg. Zwar ist noch nicht einmal ein Drittel der Saison vorbei, doch nach den bisherigen Eindrücken und der zweiten Niederlage im siebten Spiel lässt sich feststellen: Die Landesliga-Handballer der HSG Hohenlimburg werden sich trotz personeller Aufrüstung gegenüber dem Vorjahr tabellarisch kaum verbessern können. Vielmehr bedarf es einer Steigerung, um überhaupt das Minimalziel, nämlich den dritten Rang vom Vorjahr zu wiederholen, erreichen zu können.

„Wir haben nie den Anspruch erhoben, aufsteigen zu wollen. Von daher bleibt es unser Bestreben, direkt hinter den offenbar in dieser Saison übermächtigen Sundwig-Westigern einzukommen“, sieht Trainer Oliver Landsiedel nach dem 23:25 in Schalksmühle keinerlei Grund zur Umorientierung, auch wenn er einräumen muss: „Der Kreis der Konkurrenten hat sich vergrößert.“

Der sportliche Leiter Alex Filippelli wird da schon deutlicher: „Wir sind vom Papier her im Rückraum so stark besetzt wie nie, bringen dafür aber im Angriff eindeutig zu wenig. Die Jungs verstehen sich menschlich untereinander ausgezeichnet, aber auf dem Feld sind sie einfach noch keine richtige Mannschaft. In puncto Umsetzen der Automatismen im Aufbauspiel sind uns Schwerte und Schalksmühle II derzeit ebenso voraus wie die Sundwig-Westiger.“

Vergeblich hatten die Hohenlimburger gehofft, dass die Toreflut beim 40:30 in Hagen und beim 34:28 über Soest II den Knoten platzen lassen würde. Auch die hohen Testspielsiege in der Herbstpause hatten darauf hingedeutet, dass die HSG sich in engen Spielen nicht nur auf ihre durchaus stabile Abwehr verlassen muss. „Die hohe Intensität, mit der wir in der Deckung zu Werke gehen, zeigt ja, dass die Einstellung stimmt. Am Ehrgeiz liegt es also nicht. Auch die Arbeit im Training ist vorbildlich“, fällt es Filippelli schwer, Ansatzpunkte zur Verbesserung zu finden.

Letztlich war die HSG beim neuen Tabellendritten in erster Linie an der Galaform von Keeper Schür gescheitert. „Der hat insgesamt zehn freie Bälle gehalten. Machen wir die Hälfte rein, ist alles gut“, resümierte Filippelli, der vor den anstehenden Heimderbys gegen die beiden Aufsteiger GW Emst und Letmather TV seine Truppe in der Pflicht sieht: „Da müssen wir unsere Fans begeistern und zeigen, dass wir zumindest ins obere Drittel gehören.“

Das Wochenende bescherte den Hohenlimburgern nicht nur zwei Minuspunkte, sondern zusätzlich einen personellen Nackenschlag, denn Kapitän Bogdan Wittke erlitt bei der Offensivaktion in der 51. Minute, die ihm zum Unmut der Gäste die dritte Zeitstrafe und damit Rote Karte eingebracht hatte, eine schmerzhafte Schulterverletzung, die ihn für den Rest des Jahres ausfallen lässt. Zum Glück ist der Kader ja breit genug aufgestellt, um dieses Manko zu kompensieren – vorausgesetzt allerdings, dass die spürbare Verunsicherung endlich abgeschüttelt werden kann.

Weitaus heftiger trifft die HSG-Damen, die ja in der Landesliga Rang drei belegen und eigentlich die führenden Teams aus Netphen und Eiserfeld attackieren wollte, der doppelte Bänderriss, den Mandy Linde in Sundern erlitt. Denn jetzt muss Coach Sascha Schmoll nach Lisa Saltheim und Norma Bauer schon auf eine dritte Leistungsträgerin verzichten.