Trotz aller Nackenschläge kämpfen HSG-Damen um den Herbsttitel

Handball Schmoll-Schützlinge fiebern Vergleich gegen Spitzenreiter entgegen

Von Bernd Großmann
Hohenlimburg. Im Fokus der Handball interessierten Öffentlichkeit steht überwiegend die erste Männermannschaft der HSG Hohenlimburg. Das könnte sich beim letzten Heimspieltag des Jahres ändern. Denn nicht die Herren, die ja schon sechs Punkte Rückstand auf Sundwig-Westig aufweisen und deshalb gegen Arnsberg unbedingt gewinnen müssen, um im Verfolgerfeld zu bleiben, sondern die Damen haben noch beste Aussichten, um den Landesliga-Titel mitzumischen, wenn sie gegen den nur zwei Zähler besser gestellten Spitzenreiter TVE Netphen punkten.

Schon vor der Saison hatte der Sportliche Leiter Alex Filippelli trotz des Nackenschlages, dass Kreisläuferin Lisa Saltheim ihre Laufbahn beenden musste, geunkt: „Die Damen haben bessere Meisterschaftschancen als die Herren.“ Kein Wunder, hatte doch Trainer Sascha Schmoll eine extrem lange Vorbereitung durchgezogen, in der es tolle Testspielergebnisse gegen höherklassige Gegner gab.

Doch als der erste Härtetest gegen Eiserfeld anstand, gab es ohne Norma Bauer und Nathalie Funke-Kamann eine empfindliche 22:29-Heimschlappe gegen den aktuellen Tabellenzweiten RSV Eiserfeld. Eine Woche später fehlten in Sprockhövel Mandy Linde, Laura Funke und Janina Druskus, musste unter diesen Umständen das 28:28-Remis als Erfolg gewertet werden. Aber trotz extremen Verletzungspechs (Kreuzbandriss Bauer, Fußverletzung der gerade wieder in Form gekommenen Linde) blieb die HSG in den weiteren Partien ungeschlagen, ließ nur noch einen Punktverlust in Witten zu und kann so noch aus eigener Kraft die starke Siegerländer Konkurrenz hinter sich lassen.

„Eigentlich ist unser Kader jetzt zu klein und nicht ausgeglichen genug besetzt, um ernsthaft um den Aufstieg mitzuspielen. Aber wenn wir die Chance bekommen, werden wir auch zugreifen“, meint Trainer Sascha Schmoll, der seinen Schützlingen allerhand zutraut, „wenn sie nicht zu sehr nachdenken und sich selbst übermäßig unter Druck setzen.“

In Netphen herrscht längst Ausnahmezustand, denn der durch seine hervorragende Jugendarbeit bekannte TVE hatte bereits für das Heimspiel gegen Witten mit Plakaten und Handzetteln eine Hundertschaft Anhänger mobilisiert und wird mit einem Fanbus nach Hohenlimburg anreisen. Und auch beim Lokalrivalen Eiserfeld wird man das Spitzenspiel in der Rundturnhalle mit besonderem Interesse verfolgen, denn der RSV könnte im Falle Hohenlimburger Schützenhilfe der lachende Dritte sein.