Laufbereitschaft stimmt, das Ergebnis nicht

Handball: HSG Hohenlimburg verliert in prall gefüllter Rundturnhalle gegen Primus Sundwig-Westig

Von Bernd Großmann
Hohenlimburg. Wieder wie vor einer Woche „volle Hütte“ in der Rundturnhalle. Und wieder war die gastgebende HSG Hohenlimburg zweiter Sieger. Was bei den Hagener Stadtmeisterschaften noch als großer Erfolg gewertet werden durfte, ließ die Hohenlimburger Handball-Fans diesmal verstummen.

Ihre Hoffnung, dass die HSG dem verlustpunktfreien Spitzenreiter HTV Sundwig-Westig auch ohne den erkrankten Benny Hell ernsthaft Paroli bieten und zum Landesliga-Hinrundenausklang die ersten Minuspunkte beibringen könnte, erfüllte sich nämlich nicht. Stattdessen legte der jetzt endgültig haushohe Titelfavorit einen Start-Ziel-Sieg hin, ließ nie den Ausgleich zu und siegte letztlich mit 36:29 (16:12).

Dass den Gästen dabei (übrigens eine kuriose Parallele zum Vorjahr) erneut ein Tor geschenkt wurde (das 21:16 durch Thomas Zeller werteten die ansonsten guten Dortmunder Oberliga-Schiedsrichter Pfeifenroth/Schulte-Coerne doppelt), spielte unterm Strich keine Rolle. Dennoch bezeichnend, wie gering der Protest der Hausherren über diesen „Doppeltreffer“ bei immerhin noch 18-minütiger Spielzeit ausfiel, denn keiner der Verantwortlichen versuchte, den offensichtlichen Fehler der Schiris, die die verblüffte Hemeraner Protokollführerin zu einer Abänderung der Eintragung aufgefordert hatten, zu korrigieren.

Das Spiel selbst bescherte kaum Aufreger. Hohenlimburgs Erfolgsansatz, einen guten Start hinzulegen und den HTV durch langes Mithalten nervös zu machen, schlug nämlich fehl. Zwar stimmten Einsatz- und Laufbereitschaft, doch die Präzision beim Abspiel war gerade, wenn man selbst Tempo machen wollte, ungenügend.

Landsiedels Idee ist tragfähig
Die Idee von Trainer Oliver Landsiedel, Bogdan Wittke an den Kreis zu beordern, um ein Wechselspiel Kißling/Reinboth vermeiden zu können, erwies sich zwar als tragfähig, denn der Kapitän steuerte nach dem Unterzahltor zum 1:2 noch drei weitere Treffer bei. Aus dem Rückraum aber gelang es nur selten, in günstige Wurfpositionen zu kommen, Und wenn doch, war da ja noch HTV-Keeper Matthias Kohl, der in Durchgang eins den Unterschied ausmachte, denn er brachte es auf neun Paraden, während der krankheitsbedingt geschwächte Ulf Hering neben einem gehaltenen Siebenmeter nur zwei weitere Würfe abwehren konnte. Vor allem gegen den langen Youngster Max Klein fand die HTV-Deckung kein Mittel. Seine kraftvollen Würfe aus der zweiten Reihe landeten in schöner Regelmäßigkeit im HSG-Netz. Bezeichnend, dass er in Unterzahl, als die Hausherren in ihrer besten Phase auf 11:12 und 12:13 verkürzten, doppelt traf und zum 15:12 nachlegen konnte, ehe sein A-Jugend-Bundesliga-Kollege Moritz Frenzel für den Pausenstand sorgte.

Noch war der Rückstand aber nicht aussichtslos. Und da Hering gut in den zweiten Durchgang startete, stand es nach dem Doppelpack von Bogdan Wittke plötzlich 15:17 (37.).

Gast souverän
Doch der in jeder Phase souverän wirkende Gast konterte eiskalt und sorgte mit einem natürlich von M. Klein initiierten Zwischenspurt zum 15:20 dafür, dass die Hohenlimburger Fans nicht zum siebten Feldspieler wurden. Im Gegenteil: Von „oben“ hörte man fortan nur noch lautstarke „HTV“-Rufe, denn die homogene Truppe von Hendrik Klein konnte ohne jeglichen Niveauverlust durchwechseln und setzte sich mit einer weiteren Dreier-Serie zum 29:20 (50.) endgültig ab. Kurz darauf kassierte auch noch Bogdan Wittke für ein Foul an Bucher die Rote Karte.

Immerhin gelang es, den zwischenzeitlich auf zehn Tore angewachsenen Rückstand zu reduzieren, kam der erstmals in dieser Saison eingesetzte Kreisläufer Jannik Hollatz zu zwei Toren. Unterm Strich aber bleibt: Der HTV hat einen weiteren Schritt Richtung Verbandsliga getan, während die HSG in der Rückserie zulegen muss, um ihr persönlichen Ziele zu erreichen.

HSG Hohenlimburg – HTV Sundwig-Westig 29:36
HSG: Hering (44. Mang); B. Wittke (4), Thiele (4), Goebels (4), Güntner (4/2), Schulte (3), Geisler (3), Brahimi (3/3), Hollatz (2), P. Wittke (2), Reinboth, Kißling.

HTV: Kohl (50. Schumacher); M. Klein (11), Kötter (4). Klute (4), C Klein (3), König (3), Zeller (3), Frenzel (2), Becker (1), Niegetiet (1), Hengstenberg (1), Sideri (1), Bucher (1/1).

Spielfilm: 1:5 (7.), 5:10 (15.), 8:12 (21.), 11:12 (25.), 12:16 (HZ), 15:17 (37.), 16:23 (43.), 20:29 (50.), 23:33 (56.).

Schiedsrichter: Pfeifenroth/Schulte-Coerne (Dortmund).

Zeitstrafen: HSG 5, HTV 4.

Rote Karte: B. Wittke (51.).

Siebenmeter: HSG 6/5, HTV 3/1.

Zuschauer: 400.