Erste triumphiert trotz dünner Personaldecke

Handball: Landsiedel-Sieben schlägt zu Hause Drittvertretung des VfL Eintracht Hagen mit 31:27

Von Bernd Großmann
Hohenlimburg. Trotz stark eingeschränkter personeller Möglichkeiten fährt Handball-Landesligist HSG Hohenlimburg weiter in der Erfolgsspur, bezwang im Lokalderby den VfL Eintracht Hagen III mit 31:27 (17:17) und festigte damit seinen zweiten Platz.

Da neben Ralf Kramer (sitzt sich für Haspetal frei) auch Julius Schulte (Urlaub) und Christian Thiele (war trotz seines Kreuzbandrisses unter den gut 150 Zuschauern) fehlten, war der Rückraum äußerst dünn besetzt, durfte es auf keinen Fall Dezimierungen durch Zeitstrafen oder Rote Karten geben, Aber genau dies trat ein. Nach 23 Minuten und 13:15-Rückstand kassierte Philipp Wittke schon seine zweite Hinausstellung. Und mit dem Pausenpfiff sah der bis dahin neben Rechtsaußen Marc Geisler wirkungsvollste Schütze Dario Goebels, der zwar dreimal über den Kasten geworfen, aber auch vier Treffer erzielt hatte, den Roten Karton. Über dessen Berechtigung (er hatte beim finalen direkten Freiwurf den zur Abwehr hoch gesprungenen Sackmann im Gesicht erwischt) ließ sich trefflich streiten, denn über die von den ansonsten souverän leitenden Unparteiischen unterstellte Absicht konnte der „Sünder“ nur müde lächeln und kommentierte: „Wenn man das Risiko eines Gesichtstreffers bei so einer dichten Mauer vermeiden will, soll man die direkten Freiwürfe abschaffen. Natürlich habe ich eine Lücke gesucht, um uns mit einer Führung in die Kabine gehen zu lassen.“

Güntner muss Spielaufbau lenken
Die Perspektiven für Durchgang zwei waren jedenfalls ziemlich mau, denn jetzt musste der gerade genesene Robin Güntner den Spielaufbau lenken und ebenso im Rückraum durchspielen wie die Brüder Wittke. Und das gegen eine spielfreudige und flinke Hagener Drittgarnitur, die zwar ohne Verstärkungen aus der Oberligateam antrat, aber mit ihren talentierten A-Jugendlichen recht homogen auftrat und mehrfach bei zwei Toren führte, weil Regisseur Kowalski und Rechtsaußen Hoppe hochprozentig trafen, zudem Keeper Walter deutlich mehr Bälle abwehren konnte als seine Gegenüber Ulf Hering (er wurde nach nur drei Paraden binnen 20 Minuten ausgewechselt) und Sven Mang, der sich gleich mit einem gehaltenen Siebenmeter einführte.

Bis zum 21:19 (38.) durch den im zweiten Abschnitt aufdrehenden künftigen Hohenlimburger Thomas Strohhammer steuerte die VfL-Dritte auf Siegkurs, kassierte dann aber vier Gegentore in Serie. Güntner und Kapitän Bogdan Wittke glichen aus, Benni Hell sorgte per Gegenstoß und Dreher aus spitzem Winkel für das 23:21. Die entscheidende Phase folgte nach einer Zeitstrafe gegen Strohhammer, die Hohenlimburg durch Hells Doppelschlag und das 27:23 durch Philipp Wittke optimal nutzte.

Das Aufbauspiel der Gäste geriet derweil durch Sonderbewachung für Kowalski deutlich ins Stocken. Dem wieder überragenden Flügelflitzer Hell war es vorbehalten, mit seinem neunten Treffer zum 30:26 alle Zweifel am bereits 13. Saisonsieg zu beseitigen, so dass auch Youngster Kevin Rinke noch zu einem allerersten Kurzeinsatz im Landesligateam kommen konnte.

Fazit von Trainer Oliver Landsiedel: „Wir hatten zunächst in der Abwehr große Probleme mit der Achse Kowalski/Dudczak, haben uns defensiv aber gesteigert. Ich bin sehr zufrieden damit, wie wir das Match trotz fehlender Auswechselmöglichkeiten nach 40 Minuten zu unseren Gunsten umgedreht haben.“

HSG Hohenlimburg – Eintracht Hagen III 31:27
HSG: Hering (20. Mang); Hell (9), Geisler (5), Goebels (4), B. Wittke (3), Kißling (3/3), Güntner (2), P. Wittke (2), Brahimi (2), Hollatz (1), Reinboth, Rinke.

VfL III: Walter (Steger); Kowalski (7/2), Hoppe (5/1), Strohhammer (4), Gendig (4), Dudczak (3), Pallasch (2), Sackmann (2), Bourquin, Ljekocaj, Nottelmann.

Spielfilm: 3:4 (6.), 6:4 (9.), 9:9 (15.), 12:11 (19.), 14:16 (26.), 17:17 (HZ), 19:21 (38.), 23:21 (44.), 23:23 (48.), 27:23 (51.), 30:26 (58.).

Schiedsrichter: Groh/Karwehl (Dortmund).

Zeitstrafen: HSG 5, VfL III 3.

Rote Karte: Goebels (30.).

Siebenmeter: HSG 3/3, VfL III 4/3.

Zuschauer: 160.