Abwehrbollwerk lässt kaum Tore zu / Comeback von Marks

Handball: HSG Hohenlimburg gewinnt gegen HSG Lüdenscheid hochüberlegen mit 34:18

Von Lutz Risse
Hohenlimburg. Handball-Landesligist HSG Hohenlimburg hat seinen Siegeszug fortgesetzt. Der 34:18 (17:10)-Heimerfolg in der Rundturnhalle war zwar zu keiner Zeit gefährdet, hatte aber in jeglicher Hinsicht Unterhaltungswert.

Bei den Hohenlimburgern passte nämlich an diesem Tag alles zusammen. Die Abwehr ließ in der ersten Halbzeit zehn, im zweiten Abschnitt gerade einmal acht Gegentreffer zu. „Hier muss ich Philipp Wittke hervorheben, der die Defensive zusammengehalten und die Haupttorschützen bekämpft hat“, lobte ein vollauf zufriedener HSG-Coach Oliver Landsiedel. „Auch im Angriff sind alle zum Zug gekommen.“

Der A-Jugendliche Lucas Vartmann traf bei seinem ersten Einsatz in der Landesliga zum Zwischenstand von 29:11 (43.). Ebenfalls eine Art „Debüt“ absolvierte Sebastian „Picco“ Marks. Nach seiner Knie-Operation im Mai 2013 und einer langen Rekonvaleszenz feierte er in dieser Partie sein lang ersehntes Comeback. Nach zwei Fehlversuchen haute er die Kugel zum 30:15 (55.) in die Maschen. Seine Mitspieler und die Zuschauer freuten sich mit ihm.

In Minute eins gerieten die Hausherren mit 0:1 in Rückstand. Das war aber auch das einzige Mal in der Begegnung, dass die heimische HSG im Hintertreffen lag. Thorsten Kißling glich mit einer „Marke“ postwendend wieder aus. 120 Sekunden später egalisierten die Gäste letztmalig das Ergebnis zum 2:2, danach trumpfte die Landsiedel-Sieben auf. Marc Geisler und ein Doppelpack des jungen Robin Güntner, der mit sehenswerten Bewegungen begeisterte, ließen die Gastgeber auf 5:2 (7.) davonziehen.

Noch steckte Lüdenscheid aber nicht den Kopf in den Sand. Sie versuchten Dario Goebels und Philipp Wittke mit einer Manndeckung auszubremsen. Das schien auch bis zur zwölften Spielminute einigermaßen zu funktionieren, denn sie blieben bis zum 6:8 auf Tuchfühlung.

Schwierige Würfe
Aber die HSG arbeitete hinten sehr gut, stand offensiv und zwang die Lüdenscheider zu schwierigen Würfen und langem Spiel. Auf der anderen Seite überzeugten die Hausherren mit sehenswerten Spielzügen, Bogdan Wittke, Benni Hell, Geisler, Güntner und der von der „Marke“ sichere Kißling ließen Hohenlimburg bis zum Pausentee auf 17:10 davonziehen.

Nach dem Wiederanpfiff kam Lüdenscheid mit der HSG-Deckung überhaupt nicht mehr zurecht. 18 Minuten lang blieb der personell angeschlagene Gast ohne Torerfolg, ehe Nicolas Beckmann per Siebenmeter endlich der elfte Treffer gelang. Zu diesem Zeitpunkt hatte die HSG Hohenlimburg aber schon 28 Tore auf der Habenseite.

Die Partie war damit schon früh entschieden, Lüdenscheid wirkte schon resignierend, einige Würfe waren Verzweiflungsaktionen. Oliver Landsiedel konnte bedenkenlos durchwechseln und seine noch angeschlagenen Spieler zur Schonzeit „verdonnern“.

Dennoch blieb das heimische Publikum stets wach, nicht nur Paraden und lange, über das ganze Feld millimetergenaue Zuspiele von HSG-Schlussmann Sven Mang sowie sehenswerte Tore rissen die Fans förmlich von den Sitzen.

Eine kleine Kuriosität passierte in Minute 37, als sich die Kugel nach einem knallharten Wurf in eine Sprossenwand einklemmte. Sven Mang brauchte gut 30 Sekunden, um das Spielgerät aus der misslichen Lage zu befreien.

Zurück zum Spiel: Lucas Vartmann traf, wie eingangs erwähnt, zum 29:11 (43.), danach verweigerten die Gastgeber sehr lange den kostspieligen 30. Treffer

Erst nach sieben Minuten Torflaute netzte Sebastian Marks ein. Diese Kiste Gerstensaft wird der „Comebacker des Jahres“ sicherlich gern springen lassen.

HSG Hohenlimburg – HSG Lüdenscheid 34:18
HSG Hohenlimburg: Mang, A. Vartmann (n.e.); Reinboth, Geisler (3), L. Vartmann (1), Güntner (4), Marks (2), Hell (5), Goebels (1), Hollatz (2), P. Wittke (4), Brahimi (2), B. Wittke (4), Kißling (6/5).

Tore für Lüdenscheid: Bölling (1), Luft (2), Füller (1), Baberg (2/2), Beckmann (3/2), Paetz (3), Czekalla (1), Lousen (1), Miossec (1), Voss (3).

Zeitstrafen: Hohenlimburg (2), Lüdenscheid (3).

Spielfilm: 2:2 (3.), 5:2 (7.), 5:4 (9.), 8:6 (12.), 13:9 (23.), 17:10 (Halbzeit), 20:10 (37.), 25:10 (43.), 28:10 (47.), 28:11 (48.), 32:16 (53.), 33:17 (59.).