Erfolgsserie der Ersten endet beim Schlusslicht

Handball: GW Emst stellt Hohenlimburger Abwehr bei 39:31-Triumph ein schlechtes Zeugnis aus

Von Bernd Großmann

Hohenlimburg. Was für ein abruptes Ende der Erfolgsserie: Nachdem die Landesliga-Handballer der HSG Hohenlimburg mit sieben Siegen hintereinander die Vizemeisterschaft fast schon dingfest gemacht haben und dabei etliche direkte Verfolger bezwangen, setzte es ausgerechnet beim Tabellenletzten DJK GW Emst eine deftige 31:39 (13:19)-Niederlage. Insbesondere die hohe Gegentor-Anzahl (nur der HTV hatte der bis dato zweitbesten Abwehr der Liga mehr als 30 Treffer eingeschenkt) stellt den Hohenlimburgern ein schlechtes Zeugnis aus.

Dabei lief es zunächst ganz nach Plan von Trainer Oliver Landsiedel. Schnelle 2:0-Führung, dann ein Dreierpack zum 6:2 und Ausbau der Führung auf 8:3 – es sah ganz so aus, als könnte die HSG trotz ihres ausgedünnten Aufgebotes das Nachbarschaftsduell „mit links“ für sich entscheiden. Sieben Minuten und sieben Gegentore später aber musste Landsiedel schon zum taktischen Mittel einer Auszeit greifen, denn in dieser Phase hatten seine Schützlinge überall hin getroffen, nur nicht ins Emster Gehäuse. Der Effekt des Blitzstartes war somit dahin, wandelte sich vielmehr in einen Nachteil, spukte er doch weiter in den Köpfen des Favoriten herum. Obwohl die jetzt wie entfesselt aufspielenden, die schwache Tagesform des Hohenlimburger Torhütergespanns redlich nutzenden Emster, aus dem 12:11 insbesondere durch ihren Rechtsaußen Pyde ein 18:13 gemacht hatten, waren HSG-Mannschaft und Fans (die Hälfte der 150 Besucher in der damit proppenvollen Halle kamen aus dem Gästelager) fest davon überzeugt, das Match noch zu drehen.

Rechnung ohne den Wirt

Sie hatten aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht und das Durchhaltevermögen der Walter-Truppe deutlich unterschätzt. Den Nackenschlag der dritten Zeitstrafe für Spielmacher Philipp Wittke (33.) konnte die HSG nämlich nur kurz, als Dario Goebels einer Dreierpack zum 22;18 abschloss, kompensieren. Danach hatte Linksaußen Robin Güntner eine starke Phase, erzielte binnen sechs Minuten vier Tore. Doch was nützt das, wenn es hinten regelmäßig klingelt, der Gegner schon nach 47 Minuten den 30. Treffer bejubeln durfte? Als Routinier Dralus (7), wie Tolksdorf (8), Pyde und Bojda (je 6) kaum zu stoppen, das 32:24 markierte, wurde auch dem größten HSG-Optimisten klar, dass diese Partie mal wieder den Spruch von den eigenen Gesetzen eines Derbys bestätigt. Und das eine Woche vor dem noch brisanteren Lokalduell in Letmathe.

Zwar gelangen dem Tabellenzweiten in der Schlussphase noch zwei Dreierserien, doch die führten nur zum 27:32 und 30:35. Die Punkte gingen unangefochten an das Kellerkind, das die HSG auch noch mit einem Kempatrick durch Dralus düpierte.

Oliver Landsiedels Resümee: „Ich bin sehr enttäuscht. Emst hatte die bessere Einstellung zum Spiel. Wir haben zwar gut losgelegt, aber dann schnell den Faden verloren und nicht mehr gefunden.“

 

GW Emst – HSG Hohenlimburg 39:31

HSG: Hering, Mang, Güntner (8), Göbels (6), B. Wittke (5), Geisler (3), Hollatz (3), P. Wittke (2), Kißling (2/2), Marks (1), Brahimi (1) Reinboth.

Schiedsrichter: Henschel/Pühl (Iserlohn).

Strafen: DJK: 2, HSG 5.

Rote Karte: P. Wittke (33.).

Spielfilm: 0:2 (4.), 3:8 (8.), 8:8 (12.) 12:11 ( 21.), 22:18 (39.), 24:21 (43.), 30:24 (48.) 32:27 (51.).