1. Herren: Freude über erste Führung währt nicht lange

Hohenlimburg. Prima gekämpft, aber sich doch selbst im Weg gestanden: Die Landesliga-Handballer der HSG Hohenlimburg mussten sich im Kreisduell bei der heimstarken SG DJK Bösperde trotz einer insgesamt ansprechenden Vorstellung mit 26:29 (11:12) geschlagen geben. Es war für den personell gebeutelten Verbandsliga-Absteiger bereits die neunte Saisonniederlage. Trotzdem wurde er von den erstaunlich zahlreich mitgereisten Fans mit reichlich Applaus verabschiedet.

„Wirklich schade, dass wir so unkonzentriert in beide Halbzeiten gegangen sind“, nannte HSG-Trainer Faruk Brahimi einen der wesentlichen Gründe, warum sein Team fast ständig einem Rückstand hinterher laufen musste. So geriet Hohenlimburg nach überhasteten Offensivaktionen mit 1:4 (9.) ins Hintertreffen. Und auch nach dem Seitenwechsel traf Bösperde dreimal in Serie zum 15:11, ehe der kurz zuvor mit einem Siebenmeter gescheiterte Felix Bauer mit einem der wenigen erfolgreichen Gegenstöße wieder ins Spiel brachte.

Offensive Abwehr

Schon früh wurde deutlich, wie Brahimi und Trainerkollege Sebastian Marks den Bösperdern beikommen wollte. Mit zwei, teilweise drei offensiv heraustretenden Abwehrspielern bekämpften sie die Hünen Butzek, Max Wergen und später Phillip Wergen. Das erforderte höchste Aufmerksamkeit und Laufbereitschaft und führte bei Missverständnissen in der Abstimmung stets zu freien Würfen der flinken Hausherren, die sich im ersten Abschnitt durch Kreisläufer Voss und Rechtsaußen Janssen kleine Vorteile verschafften.

Erstaunlicherweise war die HSG mit ihren Rückraumakteuren effektiver. Zunächst sorgte Tristan Wünnemann mit drei Treffern zum 4:5 dafür, dass die Hohenlimburger auf Tuchfühlung kamen. Und in Teil zwei der ersten Hälfte war es der spät eingewechselte Matthias Zimny, der mit wuchtigen Distanzschüssen für die Gleichstände zum 9:9 und 10:10 sorgte. Der knappe Pausenrückstand war ärgerlich, weil der Gast deutlich mehr freistehende Würfe ausgelassen hatte.

DJK in Überzahl stark

Dieses Manko sollte sich auch im zweiten Abschnitt fortsetzen. Die unverändert aggressive Abwehr setzte den Bösperdern arg zu, bremste deren Spielfluss wirkungsvoll. In Überzahlsituationen aber wussten sich die von Estorff-Schützlinge zu entfalten, legten durch den Youngster Tillmann am linken Flügel auf 19:15 vor.

Es folgte die beste Phase der Hohenlimburger mit zwei schnellen Kontertreffern durch Jonas Bovensmann und Überzahltoren durch Phillipp Wittke und Zimny, der dann sogar die 21:20-Führung (47.) besorgte.

Die Freude, endlich mal selbst vorgelegt zu haben, währte aber nicht lange. Janssen konnte schon zum zweiten Mal per Nachwurf verwandeln, Sekunden später führte ein HSG-Ballverlust zum erneuten Rückstand. Da passte ins Bild, dass Kreisläufer Jannik Hollatz frei vergab, Nikolaj Jacob einen Siebenmeter an die Latte knallte.

Ein „vergessener“ Freiwurfpfiff für den eindeutig gefoulten Bauer tat sein Übriges, um die Waage zugunsten der Mendener Vorstädter ausschlagen zu lassen. Als Hollatz beim Stande von 24:26 erneut scheiterte, im Gegenzug Stracke traf, war die Messe gelesen.

DJK Bösperde – HSG Hohenlimburg 29:26 (12:11)

 HSG: Kind (20. bis 40. Mossutto); Zimny (7), Bauer (7/3), Wünnemann (4), Bovensmann (3), Wittke (2), Pallasch (1), Hollatz (1). Jacob (1/1). Waschk, Maschin.

SG-Tore: Voss (6), Tillmann (5), Janssen (5), Stracke (4), Butzek (4), M. Wergen (2), P. Wergen (2/2), Habring (1).

Schiedsrichter: Binder/Krause.
Zeitstrafen: SG 4; HSG 5. Siebenmeter: SG 2/2, HSG 6/4.