Herren zu Gast in Schwerte, Damen heute in der RTH.

Handball: Landesligist HSG Hohenlimburg morgen in Schwerte. Frauen zu Hause gegen TSG Sprockhövel
Von Bernd Großmann

Hohenlimburg. Auf nach Schwerte – so lautet das Motto für die Handballer der HSG Hohenlimburg, die eigentlich am morgigen Sonntag mit allen drei Herrenteams Richtung Friedrich-Bährens-Gymnasium hätten fahren müssen. Allerdings hat die HSG Schwerte/Westhofen aufgrund der geringen Spielerkapazitäten ihre „Dritte“ aus der 1. Kreisklasse zurückgezogen.

So findet auf Kreisebene nur noch das Duell der beiden Reserveteams in der Kreisliga statt. Und auch hier gibt es eine zeitliche Änderung, denn dieses Match wird erst um 17.30 Uhr angepfiffen, also zur sonst üblichen Anwurfzeit der „Ersten“. Die wiederum absolviert das mit Spannung erwartete Landesliga-Duell quasi als „Vorspiel“ um 15.30 Uhr. In Hohenlimburg rätselte man über die Begründung. Die Aufklärung gibt Schwertes sportlicher Leiter Mischa Quass: „Wir wollen in diesem für den Kampf um die Vizemeisterschaft so wichtigen Match mit unserer bestmöglichen Mannschaft auflaufen. Und da unser Halblinke Timm Höntsch in Wolfsburg arbeitet, haben wir vorverlegt.“

Tatsächlich kommt es angesichts des dünnen Kaders der Ruhrstädter auf jede Stammkraft an, erklären sich die jüngsten Auswärtsniederlagen bei Hagen III und Schalksmühle-Halver II auch mit dem Fehlen von Höntsch, der zusammen mit Flügelflitzer Alexandr Denissov eine starke linke Angriffsseite bildet und somit den anderen Hauptschützen Nico Paukstadt entlastet.

In eigener Halle sind die Schwerter eine Macht, haben bislang nur gegen den HTV verloren, erinnern sich aber auch noch an die Vorsaison, als ihr gefürchteter Torexpress an der Hohenlimburger Abwehr zerschellte und sie eine 21:28-Packung kassierten. Der Konter erfolgte dann im Herbst 2013, als in der Rundturnhalle ein 26:19-Triumph gelang, der die Basis zu einer laut Quass („Das war eindeutig unser bestes Saisonspiel“) sensationell guten Vorrunde schuf. Verblüffend vor allem die Steigerung der Deckungsarbeit, obwohl doch mit Peter Hengstenberg der Abwehrchef nach Sundwig-Westig abgewandert war.

Ohne Robin Güntner
Coach Niclas Kohl ließ seine körperlich nicht sehr robuste, aber drahtige und schnelle Mannschaft deshalb weitaus offensiver attackieren, was so gut funktionierte, dass Konterspezialist Denissov die Landesliga-Torjägerliste souverän anführt. „Für uns wird es deshalb diesmal ganz besonders wichtig sein, kontrolliert aufzubauen und nicht überhastet abzuschließen. Je öfter wir den Gegner in den aufgebauten Angriff zwingen, desto größer werden unsere Siegchancen“, meint Hohenlimburgs Trainer Oliver Landsiedel und fügt rasches Umschaltspiel in beide Richtungen, also durchaus auch selbst Vollgas, um einfache Tore zu erzielen, als weitere taktische Vorgabe an. Fehlen wird ihm der weiterhin verletzte Linksaußen Robin Güntner, aber alle anderen Akteure sind fit und brennen darauf, sich für die Hinspielschmach zu revanchieren und nach Halingen und Schwitten einen dritten Mitbewerber um Rang zwei in dessen Halle zu bezwingen.

Freunden des Frauenhandballs wird heute in der Rundturnhalle eine Doppelveranstaltung angeboten. Die in der Kreisliga auf Rang zwei liegende Reserve empfängt um 16.45 Uhr die SG Ruhrtal II und möchte einen besseren Eindruck als in den letzten Partien hinterlassen. Und auch die Erstgarnitur hat sich ja in der Landesliga durch ihren tollen Erfolg in Eiserfeld auf Platz zwei vorgearbeitet, den sie ab 18.30 Uhr gegen Angstgegner TSG Sprockhövel behaupten will. „Es wird Zeit, dass wir die endlich mal schlagen“, meint Trainer Sascha Schmoll angesichts von 1:5-Punkten aus den bisherigen Vergleichen, wobei das Hinspielremis mit stark ersatzgeschwächter Mannschaft durchaus als Erfolg zu werten war. Diesmal drohen ebenfalls Ausfälle, denn Lisa Witte, Andrea Ortlieb und Anna Spelsberg sind angeschlagen.